Ende August reise ich zum zweiten Mal nach Japan. Bevor die eigentliche Reise beginnt, schreibe ich über einige meiner Vorhaben.

Es ist kein Geheimnis, dass die japanische Küche so manch leckere Speise bereit hält. Und dabei gibt es vieles mehr als Sushi zu entdecken.

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Sushi hat jeder gern

Das wohl bekannteste Restaurant Japans liegt in Ginza, Tokyo. Das Sukiyabashi Jiro ist ein kleines, von aussen unscheinbar aussehendes Luxusrestaurant, in dem sogar Obama zum diplomatischen Abendessen einkehrte.

Einfach zu finden ist sein Restaurant mit einem langen Tresen und 10 Plätzen nicht. Das ist auch ganz gut so, denn Sukibayashi Jiro ist stets voll besetzt, eine Reservation muss Wochen im Voraus getätigt werden.

Menü gibt es nur eines: Es sind 20 schlicht-perfektionistische Sushi-Kreationen, die nacheinander von Jiro serviert werden. Die Kosten pro Person belaufen sich auf mindestens 30’000 Yen (225 Euro). Je nach Wahl des Fisches kann der Preis auch höher ausfallen.

Asienspiegel

Dafür ist es mir doch etwas zu exklusiv. Ausserdem gibt es keine 15 Minuten mit der Yamanote-Line entfernt ein ebenso traditionsreiches Restaurant mit einer filmverdächtigen Geschichte. Dort dreht sich aber nicht alles um Sushi, sondern um Ramen.

Ramen – das Nationalgericht Japans

Ramen, die japanische Interpretation der chinesischen Nudelsuppe, gibt es in zig verschiedenen Zubereitungsformen, manche Regionen sind bekannt für eine spezielle Art:

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In Sapporo geniesst man das Miso-Ramen und dazu ein Bier der gleichnamigen Brauerei.
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In Tokyo ist traditionell das Shoyu-Ramen mit einem Soja-Dashifond zu Hause.
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In Fukuoka verleiht der Schweineknochen-Fond einen besondern Geschmack.

Aber es gibt noch ganz andere Variationen: Zum Beispiel das Tsukemen Ramen. Hier werden Suppe von den Nudeln getrennt serviert.

Über den Erfinder Kazuo Yamagashi gibt es noch einiges mehr zu erzählen, wie die Verfilmung seines Lebenswerkes zeigt. Zum ersten Mal erfuhr ich von seinem Restaurant Taishoken durch den Film „God of Ramen“ im Alternativkino.

Über 50 Jahre lange führt Yamagashi in einer versteckten Gasse im berüchtigten Tokioter Viertel Ikebukuro das Restaurant Taishoken, das bescheidene 16 Sitzplätze bot, eng und verstaubt ist. Und dennoch stehen die Kunden über zwei Stunden an, um dessen Ramen zu kosten. Yamagishi ist der Erfinder der Ramen-Variation Tsukemen, bei der Nudel und Suppe getrennt serviert werden. Aus dem ganzen Land reisen sie an, um zumindest einmal im Leben im sagenumwobenen Taishoken von Yamagishi gewesen zu sein.

Kazuo Yamagishi ist alles andere als der zur Perfektion strebende, geheimnisumwitterte Chefkoch modernen Zuschnitts. Sein Laden ist nach 50 langen Jahren völlig heruntergekommen, seine Portionen dafür riesig und seine Herzlichkeit und Grosszügigkeit legendär; so als wäre er die Verkörperung von Hotei, dem wohlbeleibten und immer lächelnden Buddha des Glücks.

Asienspiegel (Trailer zum Film)

Sein Lokal gibt es heute noch, auch wenn er selber nicht mehr an der Theke steht. Ich werde es sicher besuchen gehen, wenn ich in Tokyo bin.

Das beste Ramen Japans
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